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Wann warst Du zuletzt im Flow?

Flow lt. Duden

Zustand höchster Konzentration und völliger Versunkenheit in eine Tätigkeit

Neulich, im Supermarkt, stand ich gedankenverloren vor dem Kühlregal. Ich überlegte, wofür ich mich entscheiden sollte, als ich plötzlich ein lautes Geplapper und Gebrabbel hörte. Ich schaute mich um, konnte aber zunächst niemanden sehen. Das Gebrabbel ertönte wieder, von unten herauf. Als ich nach unten schaute, sah ich zwei blonde Jungs, vielleicht 2 Jahre alt, die sich begeistert und verzückt miteinander unterhielten. Sie unterhielten sich sehr angeregt und lebhaft. In einer Sprache, die ich als Erwachsene nicht verstand. Die beiden strahlten und lachten um die Wette. Sie schienen sehr glücklich miteinander und waren völlig vertieft in ihre Unterhaltung.

Diesen Artikel habe ich bereits 2022 veröffentlicht.. Im Rahmen der Blogparade von Katrin Hoos, in der sie fragt „Wie komme ich in den Flow?“, veröffentliche ich ihn gerne neu. 

 

Die Mütter standen daneben und unterhielten sich. Sie schienen die Jungen gar nicht wahrzunehmen. Ich vergaß, was ich eigentlich kaufen wollte und belauschte und beobachtete fasziniert das Gespräch der Kleinen. Ich merkte, wie ich mich augenblicklich entspannte. Aufgeregt wippten sie hin und her und kümmerten sich nicht darum, wie laut sie waren… Sie quietschten vor Freude und unterhielten sich prächtig. Das einzige Wort, das ich verstand, war „Anorak“. Während der Junge mit der roten Jacke dieses Wort sagte, schien er dem anderen Jungen ein Kompliment für seinen blauen Anorak zu machen. Dieser erwiderte etwas und zeigte dabei auf die Jacke des anderen Jungen. Sie lachten beide und plauderten fröhlich in ihrrem Gebrabbel weiter. Es schien, als wären sie alleine auf der Welt. Sie schienen völlig im Flow zu sein.

Als ich das bemerkte, kam ich wieder zu mir. Die ganze Zeit … vielleicht drei oder vier Minuten … während ich sie beobachtet

hatte, hatte ich die Welt um mich herum ausgeblendet. Ich war völlig entspannt. Ich hatte ein Lächeln auf dem Gesicht, ohne dass ich es gemerkt hatte.

Kinder (er)leben das Glück – und das Glück findet sie

Kleine Kinder sind rein. Unverkrampft. Instinktiv. Sie tun, worauf sie Lust haben. Schalten ab, wenn man sie lässt. Stehen auf, wenn sie hinfallen und laufen fröhlich weiter. Sie denken nicht darüber nach, wie sie auf ihre Umgebung wirken… ob das, was sie tun, vielleicht seltsam erscheint… oder albern… oder unprofessionell. Es ist ihnen egal, ob sie zu laut oder zu ungestüm sind. Sie leben ihr Leben und machen es einfach. Lernen spielerisch und automatisch. Saugen Wissen auf wie ein Schwamm und blühen auf. Wenn man sie lässt.

Funktionieren wir oder leben wir?

Bei meinem Burnout vor einigen Jahren ist mir genau das passiert: Ich war nur noch müde und erschöpft, ich habe nur noch funktioniert.

Über einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren habe ich mich nicht mehr um mich selbst gekümmert. Und ich war noch nie in meinem Leben so unglücklich wie in dieser Zeit. Ich hatte keine Zeit mehr, innezuhalten und mich zu spüren. Ich hatte keine Kraft mehr für Hobbys und damit wertvolle Zeit nicht nur mit lieben Menschen, sondern auch mit mir selbst zu verbringen. Gedanken über Gedanken, so ging es den ganzen Tag. Und viele Nächte. Ich dachte nur noch an all die Aufgaben, die ich zu erledigen hatte… Ich ärgerte mich, dass ich nicht mehr genug Energie für das hatte, was – scheinbar – wichtig war. Dabei war das Wichtigste, dass es mir gut ging. Wichtig war und ist, auf mich und meine Bedürfnisse zu hören. Und Dinge zu tun, die mir Kraft geben, die mich auch mal die Zeit und alles um mich herum vergessen lassen. Das ist Flow: Etwas zu tun, in dem ich so aufgehe und das mich so befriedigt, dass ich alles um mich herum vergesse.

Auch die negative Seite habe ich in dieser Zeit exzessiv erlebt. Auch hier verging die Zeit wie im Flug, aber ich habe Kraft getankt… Liebe in mir gespürt… hatte ich in dieser Zeit nicht.

Flowst Du oder funktionierst Du?

❤️ Wann hast Du das letzte Mal die Zeit vergessen und Dich voll und ganz einer Tätigkeit hingegeben? So, dass die Energie durch Dein Herz und Deinen Körper geflossen ist? So dass Du gute Laune bekommen hast und beschwingt durch den Rest des Tages geschwebt bist?

❤️ Weißt Du, was Dir so viel Freude macht und Dich so fesselt, dass die Zeit wie im Flug vergeht und Du völlig entspannt bist?

❤️ Hast Du einen Beruf, der Dir Spaß macht und bei dem Du nicht nur funktionierst, sondern jeden Tag mit Freude aufstehst und zur Arbeit gehst?

Laut Wikipedia bezeichnet Flow das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung (Konzentration) und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit („Absorption“), die wie von selbst vor sich geht (…)

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Wer schon einmal an einem chronischen Erschöpfungssyndrom gelitten hat, weiß, dass nach und nach das gesamte Privatleben auf der Strecke bleibt und man immer weniger spürt und fühlt, wenn man keine Tätigkeit ausübt, die Spaß macht. Sei es beruflich oder privat.

Aber auch ohne ständige Müdigkeit wissen viele Menschen nicht, was ihnen gut tut. Weil ihre Gedanken ständig kreisen oder sie sich leer oder gelangweilt fühlen. Weil sie sich ihren Ängsten hingeben oder den ersten Schritt nicht wagen können. Weil sie eine Leere spüren, die sinnvoll gefüllt werden will und mit der Zeit immer größer wird.

Zurück zum Herzen und damit zum Glück

Wieder etwas tun, ohne zu denken… fühlen, ohne zu denken… annehmen, was ist, und loslassen, was nicht gut tut… Das waren – neben den körperlichen Fehlfunktionen, die ich in Ordnung bringen musste – die ersten Schritte, die mir halfen, wieder zu mir selbst zu finden. Und einige der körperlichen Beschwerden verschwanden sofort von selbst, sobald ich wieder auf mich und meine Wünsche und Bedürfnisse hörte.

Einer der größten und wichtigsten Schritte war die Kündigung bei meinem letzten Arbeitgeber, sobald es mir wieder etwas besser ging.

Aber keine Angst – es muss nicht immer eine Kündigung sein. 😉

Die Flow-Theorie* wird oft mit dem Psychologen Mihaly Csikszentmihalyi in Verbindung gebracht, da er sie nach zahlreichen Interviews mit Personen aus dem Risikosportbereich begründet hat. Die Flow-Theorie lässt sich aber auch auf andere Aktivitäten übertragen.

Die Wissenschaft sagt, dass derjenige den Flow-Zustand erreicht, der ein Ziel vor Augen hat oder sich im Bereich zwischen Überforderung und Unterforderung befindet – mit Tendenz zur Überforderung.

Ich sehe das anders. Denn wir können auch in den Flow kommen, wenn wir uns spontan in einer Situation befinden. Sei es in einem Gespräch, wie bei den oben erwähnten Kindern, oder wenn wir uns treiben lassen, zum Beispiel bei einem Spaziergang. Gut, wenn man den Spaziergang per se als „Ziel“ definieren will, dann stimmt die Theorie. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir alles um uns herum vergessen können, wenn wir auch mal „ziellos“ etwas tun und uns einfach intuitiv leiten lassen.

Warum es uns so gut tut, im „Flow“ zu sein

Wenn wir uns im positiven „Flow“-Zustand befinden…

  • lassen wir uns nicht ablenken, sondern
  • vergessen alles um uns herum, sei es Hunger oder Durst oder auch Sorgen oder Menschen, die uns sonst belasten
  • sind wir voll und ganz konzentriert bei der Sache und
  • gehen völlig in unserer Tätigkeit auf
  • haben wir das Gefühl, dass die Zeit wie im Flug vergeht
  • sind wir voller Energie und guter Laune.

Wenn wir Dinge tun, die uns Spaß machen, sind wir viel öfter in diesem entspannten und dennoch hochkonzentrierten Zustand. Deshalb beginnen alle meine Veränderungstrainings und -coachings immer mit einer Selbstanalyse, einer Potenzialanalyse und einer Kompetenzanalyse.

Denn neben der Intuition ist die intrinsische Motivation ein wichtiger Faktor für ein befriedigendes und aktivierendes Erleben. Und nur wenn wir uns selbst gut kennen, wenn wir uns selbst annehmen und wichtig nehmen, wissen wir, was uns von innen heraus motiviert, was uns wirklich wichtig ist und was nicht.

Und je mehr wir uns dessen bewusst sind, desto mehr Flow-Erlebnisse haben wir. Beruflich wie privat.

Wenn Du nicht weißt, was Dir beruflich liegt oder was Dir grundsätzlich Spaß macht, dann probiere vor allem privat einfach verschiedene Dinge aus.

Denn eines ist klar: Mit theoretischen Überlegungen allein findest Du es nicht heraus. Und es muss ja nicht gleich der große Wurf sein, der vor aller Augen passiert. Die folgenden Schritte können ein erster Schritt in die richtige Richtung sein:

Neugierde macht lebenslustig und froh und verleiht Energie

Gehe entspannt und neugierig an die Sache heran

Setze Dich nicht (mehr) unter Druck.

Selbstvorwürfe sind bekanntlich kontraproduktiv. Gestehe Dir deshalb zu, dass auch Du Zeit brauchst, um Klarheit über bestimmte Dinge zu gewinnen. Bei Freunden haben wir auch Verständnis, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt. Und wir schimpfen nicht mit einem Kind, wenn es bei seinen ersten Schritten stolpert und auf den Hintern fällt. Im Gegenteil, wir lachen mit ihm und loben es. Also sei dir selbst eine Freundin und gehe spielerisch an die Sache heran.

Schreibe auf, was Dir Freude bereitet.

Und wenn Dir im Moment nichts einfällt, dann erinnere Dich daran, was Dir in Deiner Jugend oder als Kind Spaß gemacht hat. Gerade in jungen Jahren haben wir uns oft von unserer Intuition leiten lassen, was ein guter Hinweis auf Deine Talente und Neigungen sein kann. Suche Dir also etwas aus, das Dir leicht erscheint – es darf ruhig eine Herausforderung sein. Denn je leichter Dir etwas fällt und je mehr Spaß es Dir macht, desto größer ist Deine intrinsische Motivation, am Ball zu bleiben und desto größer ist Deine Chance, Dich Schritt für Schritt zu verbessern.

Ein schöner Nebeneffekt: Wahrscheinlich fallen Dir noch weitere schöne Dinge ein, die Du tun möchtest. 😊

Notizen helfen, in den Flow zu kommen
Mache Baby-Steps

Mache Baby-Steps

Erwarte nicht zu viel auf einmal. Das kann schnell zu Demotivation und Frustration führen. Wenn Du Dir etwas ausgesucht hast, teile das große Ziel in kleine Teilschritte auf. Wolltest Du zum Beispiel schon immer zeichnen lernen? Dann fange mit einfachen Werkzeugen an und kaufe nicht gleich teure Stifte oder Blöcke. Fange mit einfachen Gegenständen an und konzentriere Dich nicht gleich auf Motive, die Dir wahrscheinlich erst nach einiger Übung gelingen. Suche nach Motiven, die für Anfänger leicht umzusetzen sind. Im Internet findest Du dazu viele Anregungen und Anleitungen. Wenn Du mit Deinen Anfängen zufrieden bist, steigere Dich und so weiter.

Kleine Meilensteine als erste Teilerfolge motivieren ungemein und helfen, am Ball zu bleiben. Vergiss nicht, Dich für Deine kleinen Erfolge zu belohnen. Sei stolz auf Dich und freue Dich über jeden kleinen Fortschritt.

Nutze die Kraft der Musik

Musik kann einen großen Einfluss auf unsere Stimmung haben. Je nachdem, ob wir Heavy Metal oder klassische Musik hören, ob wir energische Popsongs oder ruhige Balladen hören, können wir uns positiv oder negativ beeinflussen. Je nachdem, in welcher Stimmung wir sind und was wir brauchen, um uns gut zu fühlen, können wir das entsprechende Genre auswählen..

Ich zum Beispiel habe seit 20 Jahren eine Playlist, die ich immer höre, wenn ich gestresst bin. Sobald die ersten Töne erklingen, werde ich ruhiger und entspannter. Und am Ende der Playlist fühle ich mich wieder viel besser und vergesse oft die Zeit.

Erstelle Dir selbst eine Playlist oder nutze Dein Amazon Prime Konto, um vorgefertigte Playlists für verschiedene Stimmungen zu speichern. Diese sind online und offline abspielbar und für jede Stimmung ist etwas dabei. Außerdem kannst Du Dir ganz einfach und schnell Deine eigenen Playlists zusammenstellen. Abonniere gerne unseren Spotify-Kanal, denn dort findest Du viele schöne bestärkende Songs.

Nutze die Kraft der Musik

Ich liebe Amazon Prime*, weil ich neben der vielen Musik auch immer wieder kostenlos Bücher und Zeitschriften ausleihen und unterwegs auf meinem Kindle oder Smartphone lesen (und hören) kann.

Zeitmanagement hilft, in den Flow zu kommen

Plane Dir bewusst Zeit ein

Gönne Dir Entspannungsphasen, in denen Du nach Lust und Laune kreativ sein oder einfach nur faulenzen kannst.

Wir müssen nicht immer aktiv oder „produktiv“ sein, im Gegenteil: Leerlauf und Langeweile in Maßen fördern unsere Kreativität. Das kann vor allem am Anfang hilfreich sein, wenn du noch herausfinden musst, womit du deine Zeit gerne verbringst und vielleicht in einen Flow kommst.

Schaffe Routinen

Routinen helfen uns, bestimmte Prozesse schneller zu implementieren und abzurufen. Um beim obigen Beispiel zu bleiben: Zeichne immer an der gleichen Stelle mit der gleichen Playlist, vor allem am Anfang in den ersten 4-8 Wochen. Diese beiden Schritte konditionieren Dich auf's Zeichnen und können Dir helfen, automatisch in den Entspannungs- und Zeichenmodus zu switchen, sobald Du Dich an diesen Platz begibst und beim ersten Griff zum Stift die ausgewählte Musik hörst.

Routinen helfen,, in den Flow zu kommen
Deine persönliche richtige Zeit hilft Dir in den Flow

Finde Dein persönliches Zeitfenster

Es kann hilfreich sein, immer zur gleichen Zeit zu zeichnen. Finde also eine Zeit, in der es ruhig ist und Du ungestört bist, damit Du Dich konzentrieren und einlassen kannst. Für mich ist das der Morgen, wenn andere noch schlafen und der Tag noch nicht erwacht ist. Ich liebe auch den Samstagvormittag für kleine Projekte, weil ich dann das Gefühl habe, schon viel geschafft zu haben und den Kopf frei habe für den Rest des Wochenendes.

Vielleicht bevorzugst Du die Mittagspause oder die Abende ab 20 Uhr?

Wenn Du zu den Glücklichen gehörst, die zu jeder Tageszeit ein ruhiges Plätzchen finden, dann achte einfach darauf, dass es Deine Lieblingszeit ist. Manche Menschen werden nach dem Mittagessen müde – suche Dir eine Zeit, in der Du generell viel Energie hast und Dich konzentrieren kannst.

Die Nutzung Deiner persönlichen „Hoch-Zeit“ bei der Arbeit kann für eine Vielzahl von Tätigkeiten sehr effektiv sein. Routineaufgaben können wir gut erledigen, wenn wir etwas müde sind. Aber neue Projekte, herausfordernde Aufgaben usw. sind ideal für dieses Zeitfenster.

Beseitige Ablenkungen

Abgesehen davon, dass Du womöglich eine ruhige Zeit und ein ruhiges Plätzchen brauchst, ist es hilfreich, alle Ablenkungen zu beseitigen. Dazu gehören auch alle Geräusche, die Dich dazu bringen, Deine Tätigkeit zu unterbrechen.

Schalte doch mal alle Benachrichtigungen auf Deinem Handy aus, und wenn Du Dich bei Hintergrundmusik nicht konzentrieren kannst, schalte auch diese aus. Du wirst erstaunt sein, wie viel entspannter Du auf einmal bist und wie gut Du Dich plötzlich konzentrieren kannst.

Ablenkungen minimieren hilft, in den Flow zu kommen

Adaptierbare Strategien

Alle Strategien kannst Du sowohl beruflich als auch privat anwenden. Auch im Beruf können wir die Zeit vergessen. Fokus und Konzentration lassen sich in allen Bereichen trainieren. Mache Dir vor allem im Privatleben nicht zu viele Gedanken über das Ergebnis oder ob es anderen gefällt oder nicht. Behindere Dich nicht durch unnötigen Perfektionismus. Mach es einfach und habe Spaß dabei.

Lebe DEIN Leben. Es ist Deins. 😊

Wann warst Du zuletzt im Flow?

Oder hast Du bereits regelmäßig Glücksmomente, die Du mit anderen teilen möchtest? Erzähl‘ uns gerne in den Kommentaren davon. Sharing is caring. ❤️😊

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